Besser Essen

War gestern zum ersten Mal bei einem echten chinesischen Essen dabei, mit echten Chinesen in einem echten chinesischen Restaurant. Das Stichwort hier ist “echt”. Also, so lief das ab, einer meiner Kollegen hat seinen Abschied gefeiert. Er hat also alle aus dem Buero in dieses sehr grosse Restaurant eingeladen. Der ganze vordere Teil war mit Aquarien und Schaufenstern vollgestellt, um sich sein Essen auszusuchen. Das Macht natuerlich der Gastgeber in eine eifrigen Diskussion mit allen Anwesenden.

Das eigentliche Essen ist dann sehr cool, alle Sitzen um einen kreisrunden Tisch der in der Mitte eine riesige Drehbare Glasplatte hat. Auf diesem werden dann die Speisen gesetzt und staendig im Kreis gedreht. Vor einem ist dabei ein grosser Teller mit einem kleinen Teller darauf. Davon sollte man sich aber nicht verleiten lassen, Essen von der Glasplatte auf den Teller zu schaufeln. Der kleine Teller ist primaer als Muellteller gedacht, fuer Knochen usw. Ist er naehmlich halb voll, kommt sofort eine Kellnerin und bringt einen neuen. Selbst wenn man sich gerade eine Portion genommen hatte und mit Essen loslegen wollte. Die Funktion des grossen Tellers habe ich nicht rausfinden koennen, wahrscheinlich laesst er nur den kleinen Teller groesser aussehen. Gegessen wird direkt aus den Schalen auf der Glasplatte. Ich hatte vorher bammel, dass ich irgendwas fallen lassen koennte, zum Beispiel klitschigen Fisch. War aber total unbegruendet. Nicht weil es mir nicht passiert ist, sonder weil die Chinesen auch nicht alle immer alles mit Staebchen halten koennen. 😉 Was ich gegessen habe, weiss ich nicht so genau. Einige Gerichte waren einfach zu erkennen. Aber aus anderen bin ich nicht schlau geworden. Z. Bsp. gab es da so kleine Tintenfische mit grossem Koerper. Koennten aber auch geschrumpfte Qualen gewesen sein. Egal, haben geschmeckt wir getrockneter Fisch mit Sojasosse. Reis gab es uebrigens gar nicht. Auch Gemuese war nicht viel dabei, nur als Beilage auf den Fleischtellern. Dafuer gab aber Fleisch und Fisch und Tofu in allen erdenklichen und nicht vorstellbaren Kombination. Also ich war von dem Essen begeistert. Ich hoffe ich kann das bald nochmal machen.

P.S.: In China zahlt immer der Gastgeber. 😉

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Essen

Ach ja das Essen. Da gibt es echt nichts besseres als hier. Eine unglaubliche Vielfalt. Anfangen kann man bei den alle 1,1 m befindlichen “Duenstimbisse”. Das sind so kleine Staende mit Reisduenstern (also diese geflochtenen Pfannen) in denen mit Gemuese, Fleisch oder Tofu gefuellte Reisteigkloese auf einen Warten. Die sind echt phantastisch und da jeder der Staende ein eigenes Rezept hat, ist es auch immer geschmacklich ueberraschend. 2 solche Kloese und ein Plastikbecker voll Sojamilch sind hier scheinbar das Standardfruehstueck der Chinesen (die Chinesen trinken keine normale Milch, weil ca 70% das Enzym zur Verdauung fehlt. Hat meine Tante auch erfahren muessen, als sie unsere taiwanesichen Verwandten in die duetsche Kueche einfuehrte und die daraufhin zwei Tage durchgekotzt haben. 😉 ). Dann gibt es noch weitere solche Staende mit gebratenen oder gekochten Fleischspiessen und faulen Eiern (noch nicht probiert, steht aber auf meiner Liste).

Dann gibt es sehr kleine Suppenkuechen mit nur 3-5 Plaetzen zum Sitzen. Ganz einfaches Prinzip: Man nimmt sich einen Korb, packt alles Gemuese und Fleich das man haben will hinein und die Koechin packt das in ein kleines Sieb in einen riesigen Topf (so kann sie mehrere Siebe gleichzeitig kochen). Schmeckt zwar am Ende immer gleich, weil gleicher Topf (ich glaube, der wir auch selten gereinigt … 😉 ), aber allein die Zutaten zu varieren macht Spass.

Die naechste Stufe sind die kleinen chinesichen Restaurants. Dabei kann man getrost alles vergessen, was man so ueber chinesische Kueche aus Europa zu wissen glaubt. Die meisten euro-chinesischen Gerichte gibt es gar nicht und Chili ist garantiert nicht drauf. Grob gibt es zwei Arten von Gerichten: Reis oder Nudeln. Bei Reis wird zum Reis meistens noch Fleisch und ein bisschen Gemuese gereicht, ganz normal auf einem Teller. Ein Nudelgericht wird immer in Suppe gereicht, das heisst, alles was man so an das Gericht macht, Rindfleisch, Gemuese, Nudeln usw., bekommt man in einer grossen Schuessel. Und Stabchen sind natuerlich Pflicht, Besteck gibt’s nur in englischsprachigen Laeden, dann aber ungefragt (Ich als Staebchenesser bin da beleidigt. 😉 ). Die beruehmt beruechtigten gebratenen Nudeln hab ich letztens als Beilage (zum Reis!) in der Unternehmenskantine gehabt. Ich dachte eigentlich die gibt es in China gar nicht …

Mal sehen ob ich demnaechst mal bei einem echten Essen mit Chinesen dabei sein kann, dass waere wahrscheinlich noch um einiges cooler.

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Fremde

Ich muss sagen, dass Gefuehl ein Fremder zu sein, hatte ich noch nie so sehr wie hier. Ich meine jetzt nicht, dass man sich als Fremder fuehlt, weil man anders aussieht, das ist eher nebensaechlich. Es geht darum, wie die Leute einen behandeln als Auslaender. Das fangt schon mit dem extremen Preisgefaelle an. Ich habe fuer die 1,5h Taxifahrt ins Zentrum 150 Yuan bezahlt (was sich durch teilen durch 10 einfach in Euro umrechnen laesst, als 15 Euro). Eigentlich ein Witz. Damit habe ich aber fast den halben Monatslohn einer Kellenerin ausgegeben. Dagegen kostet ein Kaffee bei Starbucks ca. 30 Yuan, also soviel wie in Deutschland. Das koennen sich nur die sehr Reichen leisten – oder die Touristen. Und so ist das mit allem, was hier Englisch ist, man bezahlt den europaeischen Preis. Fuer die 60 Yuan die ein Essen in einem englischsprachigen Restaurant kostet, kann man in den kleineren nur chinesischsprachigen eine ganze Woche jeden Abend essen. Wenn man bestellen kann auf chinesisch. In den zwei Barstrassen, wo ich war (bin mit einem Franzosen aus dem Hostel einen trinken gegangen), gibt es in den Bars einen Bereich fuer Chinesischen und einen fuer Auslaender – mit deftigem Preisunterschied beim Bier (ca. 40 Yuan fuer ein Becks). Dort springen dann auch immer Chinesinnen rum, die einem den Nacken streicheln und ihre Dienste anbieten. Kurz gesagt: Weil man europaisch aussieht wird man in den Touristenbereichen wie eine wandelnde Geldboerse behandelt, nicht gerade mein Traum vom Leben. Ich gehe deshalb gar nicht mehr dahin und bin nur in den chinesischen Vierteln. Da muss ich zwar mit Haenden und Fuessen bestellen, aber die Leute behandeln einen wenigstens normal.

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Shanghai

Nach ein paar Tagen kann ich mir nun ein grobes Bild von Shanghai machen. Wie stellt man sich Shanghai am besten vor? Ich wuerde sagen, man kombiniert London mit einem ueberdimensionalen Postamer Platz (ca. Mitte 90er) und schmeisst noch viele chinesische Schilder und ein paar dreckige Seitengassen dazu. Aber nah dran ist man da auch nicht wirklich. Es ist auf jedenfall gross, randvoll mit Chinesen (welche Ueberraschung), und sehr stark getrennt: da gibt es das sehr europaeische Zentrum mit riesigen Einkaufszentren und Touristenkrempel. Und dann gibt es das Rundrum was irgendwie viel kleiner und interessanter ist, 1000 kleine Laeden die sich auf eine Strasse zwaengen und viel viel mehr Menschen. Und ueberall wird permanent gebaut. Das Zentrum habe ich erst gestern abend entdeckt, als ich dort den Mietvertrag fuer meine Wohnung unterzeichnet habe, weil mein Hostel im Westteil der Stadt liegt. Dort war schon so viel zu entdecken, dass ich gar nicht bis ins Zentrum kam.

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Erster Arbeitstag

Ok, ich hab den Fehler gemacht, noch am Tag meiner Ankunft meine Firma anzurufen. Die wollten das ich gleich vorbeikomme. Hab erstmal gesagt Nachmittag. Die haben dann prompt nee Limo vorbeigeschickt, inklusive Fahrer mit Namensschild usw., also wie im Film. Die Firma ist von aussen nicht so spannend, plumper Kastenbau. Dafuer ist das alles auf jeden Fall ein Sprung ins kalte Wasser: Ich bin einer von nur drei Auslaendern (2 Deutsche, ein Tscheche) in der Firma und der einzige Intern! Dafuer sprechen die Manager alle Deutsch und Englisch – und zwar fliessend. (Wem das jetzt nicht beeindruckt, der soll mal versuchen Chinesisch zu lernen und dann mal umgekehrt zu denken). Die restlichen Mitarbeiter verteilen sich ungefaehr so: die Jungen sprechen alle Englisch auf Abiturniveau (will heissen, noch nicht ganz konversationsfaehig), die Sekretaerinnen sprechen alle Deutsch und einige der anderen Mitarbeiter auch. Die freuen sich auch endlich einen Gepsraechspartner zum ueben zu haben. Troztdem ist das alles schwierig, weil sie sich privat nur auf Chinesisch unterhalten. Sonst weiss ich immer noch nicht, was ich eigentlich tun soll, ausser das ich fuer ein Projekt der Kommunkationshub mit Deutschland werden soll, oder so.

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China

Ok, China, wo soll ich da anfangen?

Ich habe gleich im Flugzeug einen sehr coolen, aelteren Chinesen kennengelernt. Der hat mal seine ganzen Verwandten in den USA und Europa besucht. Und er mich gleich mal in die wichtigsten Grundweisheiten der Shanghaianer eingefuehrt (Peking ist schlecht, Peking ist schlecht und Peking ist schlecht (nicht die Politik, die Leute)). Er hat mir auch sonst viele Tips gegeben. Und auch dem Taxifahrer am Flughafen die Adresse meines Hostels zu geben, was ich nicht konnte weil ich kein Chinesisch spreche und der Taxifahrer kein English (Und ich meine alle Taxifahrer!). Das ist wohl der groesste Unterschied zu Hongkong: dort sprechen sie alle wenigstens genug Englisch, um die grundlegensten touristischen Beduerfnisse zu befriedigen (Wie komme ich zum Hotel? Gibt es auch Toiletten zum sitzen? Wo ist das naechste McDonalds?). In Shanghai nicht. Man kann nur hoffen, dass zufaellig ein paar junge Leute (<25) rumstehen und einem helfen. Die sprechen jedenfalls fast alle Englisch. In der Hinsicht ist China wie Ostdeutschland – mit Chinesen.

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Denken

Ich denke Sachen nicht zu Ende, weil

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Conference

 

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Die Schuld

Für die Union ist Rot-Grün an allem Schuld
… auch dafür, dass sie in der Opposition sind.

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Das Netz

Gestern hab ich die Doku “Das Netz” über den Unabomber gesehen. Das ließ mich über die Moral an sich nachdenken. Ist Moral absolut oder relativ? Man kann sagen beides. Die Moral “keine Menschen töten” wird von den meisten Kulturen, also allgemein von der Menschheit als gültig anerkannt. Das kämme einem absoluten Status gleich. Aber gehandelt wird relativ. Man darf nicht töten, außer man hat einen Befehl, den Auftrag vom Staat, usw. Mit den Worten aus Monty Python’s Sinn des Lebens: “Ich habe 15 Männer erschossen. Zuhause hätten sie mich gehängt. Hier hängen sie mir einen Orden an.” Also sollte Moral absolut sein, gehandelt wird aber relativ. Absolute Moral ist ein Ideal, das der menschlichen Natur widerspricht.

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